Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. mult. Fritz Leonhardt em. Protessor am Institut für Massivbau der Universität Stuttgart schrieb 1984 in „Vorlesungen über Massivbau“ Teil1 Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo 1984, 353 Seiten.
„Die Grundlagen für das Bemessen von Stahlbeton- und Spannbeton-Tragwerken sind im Grunde genommen einfach zu erlernen, wenn man durch das Studium der Mechanik und Festigkeitslehre ein klares Bild von den verschiedenen durch äußere Kräfte hervorgerufenen inneren Kräften im Tragwerk und den dadurch entstehenden Materialbeanspruchungen bzw. Spannungen gewonnen hat. Eine leichte Schwierigkeit besteht darin, daß man beim Stahlbeton das Zusammenwirken zweier Baustoffe, Stahl und Beton, und das nichtlineare Verhalten dieses Verbundbaustoffes Stahlbeton bei Beanspruchungen berücksichtigen muß…..“
Wenn das auch so „einfach zu erlernen“ ist, bleibt die Tragwerksplanung einer der aufwendigsten Teile im Planungsprozess eines Bauwerkes. Sie beginnt mit der ersten Durchsicht der Entwürfe des Architekten und endet mit dem Nachweis der letzten Geländer , welche auf dem fertigen Rohbau montiert werden sollen. Bemessen werden die Teile der Gründung, Flächengründung, Streifenfundamente, Blockfundamente, Pfahlgründung. Dazu gehört die Planung der Baugrube mit Böschung oder Verbau. Die Nachweise beinhalten Wände, Träger, Stützen, Decken, Stabwerke, Treppen aus Stahlbeton, Stahl, Aluminium, Holz oder Mauerwerk. Eine Statik beinhaltet oft hunderte Seiten. In einer Zeit, in der eine zunehmende Nutzung der Software zu verzeichnen ist, muss der Statiker aus langjähriger Erfahrung ein Gefühl für Größenordnungen besitzen um Fehler zu vermeiden und ein wirtschaftliches Tragwerk zu planen.